SYKP Frauenrat – Rede 2025

Liebe Streikende, 

heute stehen wir hier – laut, entschlossen und vereint – im Zeichen des Frauenstreiks. Wir stehen auf gegen Diskriminierung, gegen Ausbeutung, gegen Gewalt – und für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Frieden.

Der Frauenstreik ist ein Widerstandstag. Er ist der Ausdruck eines kollektiven „Es reicht!“. Und wir sagen dieses „Es reicht!“ nicht nur für uns – sondern für Frauen und LGBTIQ+ überall auf der Welt.

Wenn wir heute streiken, dann streiken wir auch mit Blick nach Gaza. Denn feministische Solidarität kennt keine Grenzen.

Wir sehen die unermesslichen Leiden der palästinensischen Bevölkerung – insbesondere der Frauen und Kinder – in Gaza. Sie verlieren ihre Familien, ihre Häuser, ihre Lebensgrundlage. Sie kämpfen ums bloße Überleben. Sie brauchen nicht unser Mitleid – sie brauchen unsere Stimme, unsere Solidarität und unser Eintreten für Gerechtigkeit.

Feminismus bedeutet, nicht wegzusehen.

Es bedeutet, die Stimmen der Frauen und der LGBTIQ+ zu hören – auch dort, wo sie systematisch zum Schweigen gebracht werden.

Wir sagen ganz klar:
Es kann keinen Feminismus ohne Antimilitarismus geben.
Es kann keine Gleichberechtigung geben, solange Bomben auf Schulen und Krankenhäuser fallen.
Es kann keinen echten Frieden geben, solange Gewalt als politische Lösung dient.

Wir fordern ein sofortiges Ende der Gewalt – gegen Frauen und gegen LGBTIQ+ in Gaza, gegen Frauen überall, wo Krieg und Unterdrückung herrschen. 

Denn unser Kampf ist antikapitalistisch, antirassistisch und international.

Wir streiken heute für viele Gründe – aber einer davon ist ganz klar:
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.

Es ist 2025 – und Frauen verdienen immer noch weniger.
Sie leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit, arbeiten öfter in Teilzeit, in prekären Jobs, in sozialen Berufen – oft unterbezahlt und unterbewertet.

Und wir sagen: Pflege ist mehr wert als Profit. Betreuung ist mehr wert als ein Bonus. Sorgearbeit ist systemrelevant – und muss endlich gerecht bezahlt werden.

Wir fordern Respekt. Wir fordern Anerkennung.
Und wir fordern: Gleiches Geld für gleiche Leistung. Punkt.

Wir sagen:
Gleiche Rechte, gleiche Bezahlung, gleiche Würde – für alle.

Wir sind viele. Wir sind laut. Und wir hören nicht auf.

Bis jede Frau und LGBTIQ+ frei ist.
Bis gleiche Arbeit gleich bezahlt wird.
Bis kein Körper mehr zum Schlachtfeld gemacht wird.
Bis Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung keine Vision mehr sind – sondern Realität.

Danke euch allen – fürs Streiken, fürs Kämpfen, fürs Dranbleiben.