Medieneinladung
Am 23. November 2022 um 14:00 Uhr stehen in Basel zwei Frauen vor dem Strafgericht. Sie sollen sich am Frauenstreiktag 2020 an einer Demonstration beteiligt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen nun vor: «Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, Widerhandlung gegen die Covid-19 Verordnung 2 und nicht bewilligte Versammlung und Demonstration».
Vorgeschichte
In der ganzen Schweiz versammelten sich am 14. Juni 2020 Frauen und genderqueere Menschen an unterschiedlichen Orten und Plätzen – vielfältige Aktionen wurden durchgeführt. Die Demonstration wurde von der Basler Polizei mit einem Grosseinsatz auf der Johanniterbrücke für 4 Stunden eingekesselt. Die Empörung und das Medienecho über diese Festsetzung und das gewaltvolle Vorgehen der Kantonspolizei waren gross.
Gegen den Strafbefehl haben unter anderen die Angeklagten Ö. A. und Anina Jendreyko, die die künstlerische Leitung der Volksbühne Basel innehat, Einspruch erhoben.
Weder im Gesundheitswesen noch an der sexualisierten Gewalt gegen Frauen und genderqueere Menschensind Änderungen sichtbar.
„Das Gesundheitswesen orientiert sich nach wie vor am Profit und nicht am Menschen. Hoher Druck, schlechte Löhne, zerreibende Flexibilität der Arbeitszeiten, Überarbeitung, Burn-Outs mit Langzeitfolgen und eine mangelnde Patientenversorgung gehören zum Alltag“,
führt Anina Jendreyko aus. „In der Schweiz wird mindestens jeder zweiten Frau, oder als Frau gelesenen Person, sexualisierte Gewalt angetan. Unabhängig von gesellschaftlicher Schicht, Herkunft und Generation; an verschiedensten Orten und in verschiedensten Konstellationen: zuhause, in Paarbeziehungen, in Familien, am Arbeitsort, in Freundeskreisen, in der Schule oder der Ausbildung, im öffentlichen Raum und im Internet sind wir Gewalt ausgesetzt.»
Kriminalisierung zielt auf Einzelne, gemeint sind wir alle.
Gesellschaftliche Veränderungen gegen Unrecht mussten immer erkämpft werden. Solange Profit vor Gesundheit und Pflege, Lohnungleichheit und Gewalt gegen Frauen und genderqueere Menschen herrschen und zum ganz normalen Alltag gehören werden wir nicht schweigen.
Daher laden wir Sie herzlich ein, diesen Prozess zu begleiten und darüber zu berichten.
Beginn:
Ab 12:30 Uhr besammeln sich solidarische Menschen vor dem Basler Strafgericht (Schützenmattstrasse 20) mit verschiedenen Redebeiträgen.
Um 14:00 Uhr beginnt die Verhandlung im Gerichtssaal