Streiken für ein besseres Leben! 14. Juni in der Region Basel

Am 14. Juni ruft der Feministische Streik & Frauenstreik Basel zu eine mächtigen, feministischen Streik auf. Wir werden am Arbeitsplatz, Zuhause, in der Ausbildung, dem Konsum und dem öffentlichen Raum streiken. Wir fordern eine Umverteilung von Zeit, Macht und Geld, damit alle Menschen Zugang zu einem guten Leben haben. Die Region Basel wird am 14. Juni laut, lila, fordern und feministisch sein.

Der feministische Streik 2023 wird von einer Care- Demo eröffnet. Um 10:45 sind alle Menschen herzlich eingeladen, die Sorgearbeit leisten oder auf Sorgearbeit angewiesen sind, zusammen mit uns ihre Forderungen auf die Strasse und in den Grossen Rat zu tragen. „Ich bin heute auf der Strasse, weil Sorgearbeit systemrelevant ist. Ohne uns würde gar nichtslaufen – mehr als die Hälfte meiner Arbeitszeit arbeite ich gratis – auch aus Liebe, aber Kinder zu haben, darf nicht zu Armut führen“, erklärt Miriam Sandrin vom Streikkollektiv Basel.

Es braucht endlich Elternzeit und einen ausgebauten Kündigungsschutz nach der Geburt. «Gemeinsam stehen wir ein für eine Verkürzung der Arbeitszeit, damit sich alle Menschen an Sorgearbeit beteiligen können», erklärt Franziska Stier. «Es geht uns um das gute Leben für alle und Carearbeit spielt hier eine wichtige Rolle», so Stier weiter. Wir müssen wegkommen von einem profitgetriebenen Gesundheitssystem unter dem Kranke, deren Angehörige sowie Pflegefachpersonen leiden. «Deshalb streiten wir für eine Abschaffung des Fallpauschalensystems und eine sofortige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in allen Careberufen», erklärt Rhea Mollet.

Auf dem Theaterplatz gibt es den ganzen Nachmittag Konsumstreik, Picknick, Siebdruck und im Kannenfeldpark ein Kickboxtraining. Um 14:00 wird uns die grossartige La Nefera musikalisch einheizen.  Ab 15:24 starten Redebeiträge, Tanz und Musik auf dem Theaterplatz mit anschliessender Demo durch die Stadt. Zum gemeinsamen Ausklingen des Streiktags laden wir alle trans, inter, nonbinären, agender Personen und Frauen zur Afterparty ins Humbug ein. CIS-Männer sind an den Aktionen und den Demos tagsüber willkommen, halten sich aber im Hintergrund. Zudem fordern wir CIS-Männer auf zuerst in ihrem Umfeld dafür zu sorgen, dass Frauen und genderqueere Menschen an den Aktionen des Streiktags teilnehmen können.

Am 14. Juni nehmen wir uns die Strassen für ein Leben ohne Gewalt an unseren Körpern: damit wir an unserem Arbeitsplatz keine sexistischen Sprüche hören, nachts alleine unbesorgt nach Hause gehen können und das unser Zuhause wirklich ein sicherer Ort wird. «Noch immer findet ein Drittel der jungen Männer, dass Gewalt in Beziehung legitim ist. Das ist inakzeptabel. », erklärt Rhea Mollet. Zudem geht es auch um das Selbstbestimmungsrecht über unsere Körper – sei es bei Fragen der Geschlechtsanpassung oder den immer wieder kehrenden Angriffen auf das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. «Seit so vielen Jahren reden und demonstrieren wir, aber es geht nur im Schneckentempos vorwärts», so Mollet weiter.

Es geht uns aber auch um ökonomische Anliegen. Frauen und genderqueere Menschen sind häufiger arm, haben tiefere Löhne und deutlich schlechtere Renten. Deshalb braucht es ein Rentensystem, das Sorgearbeit vollumfänglich anerkennt. Es braucht eine starke, existenzsichernde AHV, um Altersarmut entgegenzuwirken.

Unsere Streikbewegung steht auf den Schultern der historischen Frauenbewegung. Unsere Forderungen machen an den Landesgrenzen nicht halt. Am 14. Juni solidarisieren wir uns mit den Frauen in Afghanistan, den Demonstrierenden in Iran, der feministischen Antikriegsbewegung in Russland, den Sportlerinnen in Indien und all jenen, die hier ungenannt bleiben müssen, weil wir sonst weitere fünf Seiten füllen würden. Unser Feminismus ist international, wir stehen am 14. Juni auch für ihre Kämpfe ein.