Schluss mit Wachstum für den Profit weniger Patriarchen

Auf zum Klimastreik am 20.09. und zur schweizweiten Klimademo am 28.09. nach Bern. Wir treffen uns 11:30 Uhr am Bahnhof SBB

Die Klimakrise und der Kampf um Frauen*rechte hängen eng zusammen. Denn Klimaveränderung verstärkt Diskriminierung: Frauen* und Mädchen* sind überproportional von den Auswirkungen der Klimaveränderung betroffen: vor allem im globalen Süden. Und das obwohl Frauen* die bedrohliche Klimakrise nachweislich ernster nehmen als Männer* (zum Erklärvideo auf Englisch).

Frauen* wollen eher Ressourcen schonen und sind eher bereit, ihr Verhalten zu ändern. Männer* dagegen neigen eher zu riskanten technischen Lösungsansätzen der Klimakrise. Studien zufolge haben Frauen* eine bessere CO2-Bilanz als Männer*, sie fahren weniger und sparsamere Autos, essen häufiger vegetarisch und achten beim Einkauf vermehrt auf ökologische Produkte. Und trotzdem werden lokale, von Frauen geprägte Lösungsansätze oft ignoriert. Für den dringend nötigen gesellschaftlichen Wandel müssen Frauen mehr gehört werden und politische Entscheidungsmacht bekommen!

Klimakrise und Patriarchat gehen Hand in Hand 

Klimakrise und Patriarchat gehen Hand in Hand und deshalb gehen wir Hand in Hand mit der Klimabewegung! Wir sind am 28. September 2019 um 13.30h in Bern an der nationalen Kl!mademo des Wandels dabei und stellen in Violett zur Schau, dass unsere Anliegen einen gemeinsamen Kern haben! Kommt mit und bringt Transpis mit! Seien wir wieder laut! 

Aus Basel reisen wir mit dem Extrazug um 11.54 nach Bern an. Wir besammeln uns am 28. September um 11:30 Uhr in der Schalterhalle. Du willst mehr Infos? Wir empfehlen dir www.klimademo.ch! Auch auf unserer Facebookseite findest du mehr Infos. Bist du interessiert inhaltlich mehr zum Thema Patriarchat, Klimakrise und Feminismus zu erfahren? Wir empfehlen dir unsere Kurzübersicht mit Literaturtipps (VERLINKUNG).

Wir freuen uns auf einen lauten violetten Block an der Demo! Destroy Patriarchy not the Planet!

Am 25. September ab 16 Uhr findet zudem eine Vernetzungs- und Transpimalaktion in der Markthalle statt. 

Kurzübersicht mit Literaturtipps: Frauen* auf zum Klimastreik!

  1. Den Kampf für Klimaschutz führen vor allem Frauen und Mädchen an

Wer die Berichte über den Protest zum Schutz des Klimas verfolgt, wird bemerken, dass es auffällig viele Frauen und Mädchen sind, die dabei zu Wort kommen und Forderungen stellen. Eine Untersuchung der TU Chemnitz ergab, dass beim ersten weltweiten «Klimastreik» im März bis zu 70 Prozent der Teilnehmenden weiblich waren.

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/klimaschutz-warum-es-so-viele-frauen-an-der-klimafront-gibt-kolumne-a-1274166.html

2. Women for climate justice

Fundierte Daten und Hintergrundinformationen findet ihr auf der Website des Netzwerkes GenderCC – Women for Climate Justice. Das Netzwerk zeigt auf, wie geschlechtsspezifische, transformative Reaktionen auf den Klimawandel aussehen können.

Während der Klimawandel oft als rein wissenschaftliches und technisches Phänomen angesehen wird, ist er tatsächlich ein soziales, wirtschaftliches und politisches Phänomen mit tiefgreifenden Auswirkungen auf soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung der Geschlechter.

Natürlich ist die Art dieser Unterschiede je nach Kontext unterschiedlich und sie werden auch von Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Klasse und einer Reihe anderer Faktoren beeinflusst, die mit den Geschlechterverhältnissen in Wechselwirkung stehen.

3. Ökofeminismus: Warum der Klimaschutz den Feminismus braucht – und umgekehrt

Klimastreik und Frauenstreik – die beiden Bewegungen haben viele gemeinsame Inhalte. Eine enge Verknüpfung ist logisch. Dazu schreibt die WOZ:

Wer die Abhängigkeit von der Care-Arbeit anderer nicht sieht, wird auch die Abhängigkeit von natürlichen Prozessen nicht sehen. Er kann mit der Welt umgehen wie mit einem unerschöpflichen Reservoir an Rohstoffen und Dienstleistungen. Diesen Zusammenhang betont der Ökofeminismus. Das «Verhältnis, das die Männer zu Frauen haben», entspreche dem «Verhältnis, das die Menschen allgemein zur Natur haben», schreibt die deutsche Ökofeministin Maria Mies.

Care-Arbeitskämpfe könnten Ausgangspunkt für die Transformation der ganzen Wirtschaft sein. So propagiert es die deutsche Sozialwissenschaftlerin Gabriele Winker, die den Begriff «Care-Revolution» geprägt hat.

Und auch das ist Ökofeminismus. Denn eine «an Bedürfnissen orientierte Ökonomie», die «Menschen als grundlegend aufeinander Angewiesene begreift» (wie Winker schreibt), ist auch eine viel umweltfreundlichere Ökonomie. Ihr «Hauptprodukt» sind gut aufgehobene Menschen – und nicht überflüssige Güter.

Warum der Klimaschutz den Feminismus braucht, liest du auch im Blogartikel von Greenpeace.

4. Feminismus & Klimawandel 

Um den Klimawandel aufzuhalten, benötigen wir einen Ansatz, der das zugrunde liegende Problem – das Streben nach Macht und Gewinn durch hierarchische Strukturen – angeht. Deshalb müssen wir zunächst eine andere Gesellschaft und Politik schaffen, indem wir uns ändern und eine nicht hierarchische Gesellschaft etablieren. Es gibt viele Beispiele von Graswurzelbewegungen, die vielversprechende Möglichkeiten dafür aufzeigen. 

5. Starke ökofeministische Bewegung im globalen Süden: Ein Beispiel aus Mosambik

Der Ökofeminismus zeigt auf, dass der Kapitalismus sowohl Frauen als auch die Natur ausbeutet. Daher müssen diese Unterdrückungen gemeinsam bekämpft werden. Der Kapitalismus organisiert die Welt in Öffentlichkeit und in Privatsphäre, basierend auf einer sexistischen Arbeitsteilung. Männer dominieren in der Regel die Öffentlichkeit, den Markt, auf dem Geld gehandhabt und wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden. Dies ist auch der Bereich, in dem alle Entscheidungen getroffen werden, die den Planeten töten, wie die Ausbeutung fossiler Brennstoffe, das Aufstauen von Flüssen, die genetisch veränderte Ernte usw. Frauen dagegen werden oft in die Privatsphäre des eigenen Zuhauses verbannt, wo Reproduktionsarbeit stattfindet.

Frauen müssen also Teil des Widerstands gegen dieses System sein, das uns die vielen miteinander verflochtenen Krisen beschert hat. Wir müssen von einer Welt des Wettbewerbs zu einer Welt der Zusammenarbeit und Fürsorge übergehen. Pflegearbeit sollte nicht nur Frauenarbeit sein, sondern die Arbeit aller. Wir müssen die Kultur und die Werte dieses gegenwärtigen Systems ändern.

6. Zum Thema: Frauen leben nachhaltiger als Männer

  • Für Leseratten

Der ausführliche Bericht des Umweltbundesamts (150 Seiten): “Gendergerechtigkeit als Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik: Forschungsreview, Analyse internationaler Vereinbarungen, Portfolioanalyse”